Grasovka

Grasovka Vodka - Von der Medizin zum Kultgetränk

Grasovka ist Vodka aus Polen vom Feinsten. 2017 hat die International Wine & Spirit Competition Grasovka Vodka mit Gold ausgezeichnet. 2020 folgte diese herausragende Auszeichnung erneut zwei Mal: Auch der Meininger´s international Spirits Award und der World-Spirits Award kürten mit Gold.

Dennoch streiten sich die Geister darüber, ob Vodka traditionell aus Polen oder Russland kommt. „Wodka“, allgemeinhin als Produktbezeichnung bekannt, stammt ursprünglich aus dem Altpolnischen und wurde aus dem Wortstamm „Woda“, was soviel bedeutet wie „Wässerchen“, abgeleitet.

Im Ursprung wurde Vodka als Medizin eingesetzt. Die Getreidedestillate wurden sowohl in Russland als auch in Polen mit Kräutern, Wurzeln oder Büffelgras versetzt. Allerdings erreichte dieser „medizinische Wodka“ nicht annähernd das Volumen, wie wir es von Vodka innerhalb unserer Genussindustrie kennen. Zur klaren Spirituose wurde (auch) Wodka aus Polen erst im 18. Jahrhundert.

Bisongras, das Gimmick von Grasovka, enthält Cumarin. Dieser Inhaltsstoff wirkt entzündungshemmend, beruhigend und krampflösend. Medizinisch werden Cumarine (Cumarinderivate) als blutgerinnungshemmendes Mittel eingesetzt. Grasovka trägt aufgrund seiner besonderen Einlage den Beinamen Bisongrass Vodka oder Büffelgras Vodka.

Grasovka - wer hat´s erfunden?

Grasovka ist polnischer Wodka, hergestellt durch den größten Vodka Produzenten in Polen, Polmos Bialystok S.A.. 1973 wurde Polmos als Staatsmonopolist in Polen gegründet und 1991, nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, aufgespalten. Das polnische Erzeugnis wird in Deutschland abgefüllt und mit Büffelgrashalmen, auch Mariengras genannt, versehen. Namensgeber war Emil Underberg, Firmenchef des Schweizer Unternehmens mit deutschen Wurzeln in Rheinberg. Grasovka, das historische Gemeinschaftswerk mit deutsch-polnisch-schweizerischen Wurzeln ist der meistverkaufte Vodka aus Polen in Deutschland. Er wird auch heute noch durch die Grasovka importowo-eksportowa GmbH in Rheinberg abgefüllt und vertrieben.

Grasovka und seine deutsche Familie

Das Familienunternehmen Underberg blickt auf eine Erfolgsgeschichte des Spirituosenhandels zurück. Hubert Underberg heiratete 1846 Katharina Albrecht, ohne deren Liquidität es das Unternehmen nicht gegeben hätte. Mit der Erfindung des Magenbitters entstand auch die Prämisse, nach der sich der Qualitätsstandard des Unternehmens bis heute ausrichtet: Semper Idem – immer gleich – gleichbleibende gute Ware mit gutem Geschmack. Das Erfolgsrezept des Magenbitters, mit dem das Unternehmen seine 6 Generationen andauernde Erfolgsgeschichte schrieb, ist immer noch geheim. Nur das Familienoberhaupt, heute namentlich Hubertine Underberg-Ruder, und zwei Mönche kennen die Zusammensetzung des Trunks.

Gleiches gilt wohl auch für Grasovka Vodka aus Polen, dessen genaue Herstellung der Öffentlichkeit wohlweislich vorenthalten wird. Das Ergebnis lässt sich sehen und das typische, mild-würzige Aroma von Grasovka hat sich seit 1976 in Deutschland längst etabliert. Grasovka ist eine Gattung des polnischen Żubrówka, einer Marke des Herstellers Polmos Białystok.

Was ist drin in Grasovka - dem Bisongrass Vodka?

Grasovka wird, ganz traditionell, aus einer Getreidemischung hergestellt, die reichlich Roggen enthält: 88 Prozent Roggen, zehn Prozent Triticale und zwei Prozent Weizen sind die Ausgangsbasis für den Vodka, ebenso Wasser aus einem polnischen See. Die grünlich schimmernde Farbe hat der 38 Volumen starke polnische Vodka natürlich von seinem Bisongrashalm. Das Bisongras wird parallel zur vielfachen Destillation des Getreides in gestutzten Bündeln getrocknet, anschließend in Alkohol mazeriert und während des Brennvorgangs der Getreidemischung zugegeben. Die sogenannte Verblendung der Getreidemischung mit dem getrockneten Büffelgras untersteht einem geheimen Verhältnis.

Die physikalische Mazeration ist ein Verfahren, bei dem der Gegenstand nicht aufgelöst, sondern nur seiner löslichen Bestandteile beraubt wird. Das sind beispielsweise Farb- und Aromastoffe bei der Herstellung von aromatisierten Spirituosen, wie zum Beispiel für den Bisongrass Vodka, aber auch für Bitter oder Liköre. Der Bisongrashalm als Resteträger der Substanz bleibt erhalten.

Grasovka, sein Flaschendesign und der Büffel, der eigentlich Bison oder Wisent heißt

Auch auf dem Flaschendesign von Grasovka findet sich eine Hommage an den europäischen Bison. Stolz und unverwechselbar prägt er das Flaschenetikett des Vodka aus Polen - und seine blaue Blechkappe erinnert an den See, aus dem das Wasser für Grassovka gewonnen wird. Sogar der Barcode wird optisch durch einen Bisongrasbüschel gekennzeichnet. Die Flaschen sind in einer verbraucherfreundlich und kostengünstig in 0,7 Liter und 1 Liter Flaschen erhältlich.

Der Halm im Vodka ist eine Süßgrasart. Der Nationalpark von Białowieża, der an der Grenze zwischen Weißrussland und Polen liegt, ist die Süßgraskammer für den Vodka aus Polen. Bereits 1921 wurde das Forstrevier zum Reservat, 1947 entstand der heutige Bialowieza-Nationalpark. Der Park wurde 1977 von der UNESCO als Weltreservat der Biosphäre anerkannt. Seit 1979 gilt er als natürliche Welterbestätte. Eine Erweiterung, die grenzübergreifend auf den weißrussischen Nationalpark „Belowesher Wald“ im Jahr 1992 vergrößert wurde, gilt heute als UNESCO Welterbestätte.

Das Büffelgras wächst auf Waldlichtungen und wird hier auch noch von Wisenten abgeweidet. Die scheuen Tiere sind mit viel Geduld in den frühen Morgenstunden zu sehen.