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Cocktailgeschichte Teil 2

COCKTAILGESCHICHTE TEIL 2

WIE KAM DER COCKTAIL ZU SEINEM NAMEN?

Wie es zur Entstehung der Mixed Drinks und im besonderen zu dem einen Namens „Cocktail“ kam, haben wir im vorigen Blogartikel herausgefunden. Um 1806 jedenfalls wird dieser mit einem Spritzer Bitters aromatisierte Sling an der Ostküste der USA als „Cocktail“ bezeichnet und im Anschluss zunehmend beliebter. Doch wie kam er überhaupt zu diesem Namen?

 

GUTE FRAGE!

Das weiß keiner sicher. Dafür geistern verschiedene Theorien und Anekdoten durch sämtliche auffindbaren Quellen. Der Interessierte sollte zur Abwägung der Wahrscheinlichkeit dieser Möglichkeiten auf Jahreszahlen, Chronologie und Menschenkenntnis achten.

Hier stellen wir ein paar dieser Geschichten vor und überlassen es der Beurteilung unserer Leser, welche davon wohl am ehesten zutrifft.

 

BUNTE SIEGERDEKO

Durch die Schreibweise Cock-Tail der frühen Erwähnungen wird der Begriff wörtlich übersetzt und mit den prächtigen bunten Schwanzfedern des Hahns der domestizierten Haushuhn-Rasse in Verbindung gebracht. Eine Theorie dazu ergibt sich aus den Hahnenkämpfen, den Cockfights, welche weltweit eine lange Geschichte haben, jedoch insbesondere in England und USA ein verbreiteter Wettsport waren. In England wurden sie bereits 1848 verboten, in den USA dauerte es bis ins 21. Jahrhundert bis der letzte Bundesstaat diese Kämpfe für illegal erklärte. Die Hahnenkämpfe endeten immer mindestens mit der schweren Verletzung, also Kampfunfähigkeit eines der Hähne, der andere galt damit als Sieger. Besitzer und Wetteinsätze auf den Siegerhahn wurden gefeiert und zwar angeblich mit den ausgerissenen Schwanzfedern des besiegten Hahns als Dekoration am oder im Drink – on the cock’s tail! Die Frage ist hier, ob diese Siegerdrinks auch immer gewürzt und gesüßt waren, um Vorläufer des Mixed Drinks ein zu können.

 

LOHN FÜR EHRLICHEN HAHNENFINDER

Eine Geschichte, ebenfalls aus dem Bereich der Hahnenkämpfe, erzählt von einem Washingtoner Gastwirt, dessen bester Kampfhahn das Weite gesucht hatte. Eine lange Suche blieb erfolglos bis ein Soldat den Hahn wieder einfing und ihn dem Besitzer zurückbrachte. Daraufhin bekam er von diesem einen besonders farbenfrohen Dankes-Drink gemixt in farblicher Anlehnung an die schillernden Schwanzfedern des echten Hahns. Was er da wohl für bunte Zutaten verwendet hat?

 

ANREGENDE MISCHUNG

Immerhin ein Historiker, David Wondrich, entwickelte folgende Theorie: Im Bereich einer anderen Tierart gab es ebenfalls eine Verbindung zum Hahnenschwanz, in der Pferdezucht nämlich. Bei Pferderennen und Transport spielte die Rasse der Tiere eine große Rolle. Pferderennen wurden auch tatsächlich zu passender Zeit im 18. und 19. Jahrhundert in Amerika sehr populär und auch für die Normalsterblichen zugänglich. Zur Unterscheidung reinrassiger Vollblüter gegenüber mischrassigen Pferden kupierte man letzteren den Pferdeschwanz so stark, dass dieser einen ähnlich nach oben herausragenden Bogen beschrieb, wie die Schwanzfedern des Gockels das tun. Was den Kern des Begriffes „cocktailed horse“ allerdings noch besser trifft: Zur Anregung wurde den älteren Rennpferden gelegentlich ein Stück Ingwer oder Pfefferschote in den After geschoben, um sie aufrechter und lebhafter zu machen. Das mußte nur einem Mann hinterm Tresen bekannt werden und schon …

 

WILDE MIXTUR

 Cocktail;

Es war nicht ungewöhnlich, dass in Bars die Spirituosenreste, sogenannte „tailings“, gesammelt wurden, um sie den Kunden gegen Ende eines Abends zu einem günstigeren Preis zu verkaufen. Angeblich hatte ein amerikanischer Barbesitzer zu diesem Zweck einen Keramikgockel mit einem Hahn (zum Ausgießen) am Schwanz aufgestellt. Nachdem ihm eine dieser interessanten Mischungen serviert worden war, warf ein Oberst aus Virginia seine Drink-Mischung angewidert zu Boden und rief aus, er würde nur noch seine eigenen Cocktails trinken - was er zum Vergnügen seiner Freunde zu tun begann. Wer hat dann allerdings diesen Begriff für einen „bittered sling“ eingesetzt? Der Sling bestand nur aus einer Spirituose, Wasser und Zucker.

Hier noch drei Beispiele, die bereits widerlegt sind aber trotzdem noch gerne erzählt werden.

FRANZÖSISCHER EIERBECHER

Es wird vom Apotheker Antoine Amédée Peychaud berichtet, er habe in New Orleans verschiedene Spirituosen mit Zucker, Wasser und eigenen Bitters in Eierbechern serviert. Diese heißen auf Französisch „coquetier“, was in anglistischer Verballhornung zu „cock-tail“ vernuschelt worden sein soll. Wahr an dieser Geschichte ist jedenfalls der Apotheker und seine Bitters (Peychauds, The Bitter Truth). Allerdings gibt es hierzu schriftliche Zeitzeugen und diese belegen, dass Herr Peychaud erst um 1830 eine Bitters vermixte und das war zu spät als Namenserfinder gelten zu können.

 

COCKTALE

Auch eine Irin namens Betsy Flanagan soll auf recht burschikose Weise zur Geburt des Cocktails beigetragen haben. Als Witwe während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges betrieb sie eine Kneipe zu deren Kundschaft sowohl amerikanische als auch französische Soldaten, also die Revoluzzer, gehörten.

Eines Abends servierte sie dort ein vom verhassten englischen Nachbarn gestohlenes, lecker gebratenes Hähnchen und dekorierte den danach servierten Punch mit dessen ausgerupften Federn. Die Gäste äußerten ihre Begeisterung (darüber, einem Königstreuen eins ausgewischt zu haben) unter anderem mit „Vive le cocktail!“ und bestellten mehr von dem Zeug mit Hahnenschwanz.

Das liest sich nicht nur wie Romanstoff, das ist auch einer. Betsy Flanagan ist eine Figur des Autors James Fenimore Cooper in seinem Roman „THE SPY, A Tale Of Neutral Ground“ von 1821. Ob eine Kneipenwirtin namens Kitty aus Coopers zeitweiser Heimatstadt die reale Vorlage für Betsy war, konnte nie geklärt werden.

 

DIE INDIANERPRINZESSIN

Eine ebenso abenteuerliche Geschichte ist die der schönen Tochter „Coctel“ des Königs Axolotl VIII von Mexico, die in diplomatischem Geschick bei Friedensverhandlungen mit einem Südstaaten-General einen Mixed Drink servierte oder selbst trank. Dazu finden sich verschiedene Versionen, die allerdings eines nicht haben: Irgendwelche schriftlichen Belege. So zumindest laut Harry Craddock im SAVOY COCKTAIL BOOK.

Und hier noch ein eigener Theorieversuch:

MORGENDLICHER WECKRUF

Versuchen wir uns an einer eigenen Theorie: Dass der Name durch die Farbenpracht der ersten Mischungen entstand, ist eher fraglich und so kommen wir auf einen unscheinbaren Hinweis zurück. Laut der frühen Beschreibungen wurde der Cocktail häufig morgens wegen seiner anregenden Wirkung getrunken. Diese Angewohnheit kam also im Schlepptau des morgendlichen Krähens daher und der "Cocktail" könnte damit eine zeitliche Metapher sein.

Die Entstehung des Namens ist allerdings unbedeutend angesichts seiner Beständigkeit. Obwohl sich die Bedeutung über die Jahrhunderte von einem „bittered sling“ zu „Mixed Drinks of any Kind“ gewandelt hat, hat er sich eindrücklich als Genussbegriff manifestiert und lädt immer zu heiter entspannten Stunden ein.

 
 

 

Tags: Fachwissen

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