SODA - SELTERS - SELTZER
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen CLUB SODA und AQUA SELTZER? Man kennt diese Begriffe aus der Cocktailwelt doch Nord- bzw. Ostdeutschland trinkt alltäglich SELTERSWASSER. Was steckt dahinter?
DAS TANZENDE WASSER
Fangen wir mit dem SELTERS an, denn das ist sozusagen das Original. Ein natürlich karbonisiertes und mineralisiertes Wasser aus der Tiefe des Erdbodens. Schon die Römer kannten diese natürlich sprudelnden „tanzenden“ Wasserquellen und nannten sie AQUA SALTARE. Eine solche wurde im Taunus bekannt und in Aufzeichnungen des Klosters Fulda unter dem Namen SALTRISSA erwähnt. Bereits im 16. Jahrhundert beschrieb ein Arzt,Theodor Tabernaemontanus aus Worms, das Brunnenwasser des Ortes Niederselters als besonders heilsam woraufhin dieses sogar in Steinzeugkrügen exportiert wurde. Auch in SELTERS AN DER LAHN befand sich eine solche Quelle, deren Wasser unter dem gleichen Namen vermarktet wurde. Schließlich übernahm der Eigentümer aus Selters an der Lahn auch die Quelle in Niederselters und stellte dort die Förderung und den Vertrieb des URSELTERS ein.
SEKT ODER SELTERS
SELTERS ist also sowohl ein Markenname für ein Mineralwasser als auch ein Gattungsname für sprudelndes Tafelwasser und stammt von einer Ortsbezeichnung ab, die von den alten Römern geprägt wurde. Die ursprüngliche Wassergattung ist im Grunde ein natürliches Mineralwasser mit Anteilen von Natriumhydrogencarbonat, Kochsalz und Kohlensäure. Doch das SELTERSWASSER kann heutzutage auch ein einfach karbonisiertes künstliches Produkt sein. Manche Marken werden über die Zeit zum Allgemeinbegriff, siehe TEMPO. Das künstliche SELTERS orientiert sich allerdings am Original und schmeckt deshalb eher leicht bis neutral. Aber die Frage oben hört sich natürlich weitaus schicker an als SEKT ODER SPRUDEL?
WASSER + WASSERHALTIGES CARBONAT
Durch den erfrischenden Erfolg es sprudeligen SELTERS wurde damit begonnen, stillem Tafelwasser Kohlendioxid und Natriumhydrogencarbonat (Natron – (Speise-)Soda) künstlich hinzuzufügen und zu vermarkten. Im Unterschied zu den leicht verschieden schmeckenden natürlichen Mineralwässern konnte man so einen bestimmten, gleichmäßigen etwas salzigen Geschmack und Sprudeleffekt erzeugen. Dieser ist natürlich von Vorteil wenn ein bestimmtes Produkt, zum Beispiel ein Cocktail, hergestellt werden soll, der eine Geschmacksgarantie beinhalten muss. Das künstliche Sprudelwasser für die Bar wurde also zum CLUB SODA.
WASSER FREI ZUM MISCHEN
Gegenüber Mineralwasser unterliegt das SODA WASSER geringeren gesetzlichen Vorgaben was die Inhaltsstoffe angeht. Während das Mineralwasser noch am Ort der Quelle abgefüllt werden muss und die Inhaltsstoffe, zum Beispiel auch Eisen oder Schwefel nur geringfügig verändert werden dürfen, ist nur der Mindestgehalt von 570 mg Natron / Liter in Deutschland die einzige Bedingung, um dem Wasser die Bezeichnung SODA geben zu können. Oft wird diesem auch noch Kaliumsulfat und Kaliumbicarbonat hinzugefügt, die die Bläschenbildung begünstigen, was dann ein weicheres Mundgefühl ergibt. SODA kann auch fruchtig aromatisiert sein. So gelten z.B. in den USA auch Limonaden als „SODA“.
SCHWIERIGES WORT WiRD ZUM TREND
Die Bezeichnung SELTZER wiederum gilt auch vor allem im angelsächsischen Sprachraum. Es ist eine Verballhornung von SELTERSER, dem Herkunftsbezug des entsprechenden Mineralwassers. Im Grunde also wieder „das Tempo“ der kohlensäurehaltigen Trinkwasser. Mit dem HARD SELTZER entsteht hierbei ein neuer Trend mit fruchtig aromatisiertem und alkoholisiertem Sprudelwasser.
