Alles was man über Sekt, Silvester und Anstoßen wissen sollte...

Warum stoßen wir zu besonderen Anlässen gerne mit Sekt an?

Woher kommt das Anstoßen?

Welche Trinkbräuche haben andere Länder?

Warum stoßen wir zu besonderen Anlässen gerne mit Sekt an?

Schon im 19 Jahrhundert wurde mit edlen Getränken zu einem feierlichen Anlass angestoßen. Da Alkohol und gerade Sekt sehr teuer war, wurde er nur von der Oberschicht getrunken. Aufgrund dieser Unerreichbarkeit des Sektes für das einfachere Volk, besitzt das Getränk auch heute noch den Charme, den es für die „kleinen Leute“ damals ausstrahlte: Mit Sekt anzustoßen hat Stil und lässt die Feierlichkeit noch wichtiger und edler erscheinen.

Woher kommt das Anstoßen?

Der Brauch stammt wohl aus dem Mittelalter. Damals wurden Feinde oder Rivalen mit Gift aus dem Weg geräumt. Deshalb stieß man dann die Becher kräftig zusammen, sodass der Inhalt überschwappte und sich mit dem Getränk des Gegenübers vermischte. Trank einer der Runde nicht mit, war Vorsicht geboten. Könige und andere mächtige Herrscher benötigten sogar einen Vorkoster, der aus dem Kelch trinken musste, um sie vor einem Giftmord zu schützen.

Welche Trinkbräuche haben andere Länder?

In Deutschland muss man sich beim Anstoßen in die Augen schauen, sonst drohen sieben Jahre Unglück. Außerdem dürfen die Teilnehmer nicht über Kreuz anstoßen.

Die Engländer schmeißen teilweise in Pubs ihr Pint-Glas hinter sich oder gegen die Wand. Das soll Glück bringen.

In Spanien stoßen die Menschen fast immer nur nach einem kurzen Trinkspruch an. Sehr beliebt ist beispielsweise der Ausspruch „Arriba, abajo, al centro y pa‘ dentro“. Dabei führt man das Glas zuerst nach oben, dann nach unten, anschließend zur Mitte und erst danach dürfen sie trinken.

Die Italiener setzen ihr Glas nach dem Zuprosten auf dem Tisch ab. Das soll sie vor Unglück bewahren. Und apropos Glas: in der Silvesternacht werfen viele Italiener Geschirr und Gläser aus dem Fenster, damit sie im neuen Jahr Glück haben.

Bei einer russischen und auch polnischen Feier spricht zuerst der Gastgeber einen Toast, erst dann dürfen die Gäste trinken. Nachdem sie den Sekt ausgetrunken haben, werfen beide ihr Glas sofort über die Schulter nach hinten. Treu dem Sprichwort „Scherben bringen Glück“.