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Whisky für Einsteiger

10 BELIEBTE WHISKY-FRAGEN VON EINSTEIGERN

 

1. IST WHISKY GEBRANNTES BIER?

Na ja, Schottischer Single Malt Whisky wird aus gemälzter Gerste, Wasser und Hefe hergestellt. Also einem malzbierartigen Gebräu - der vergorenen Maische, in Schottland "beer" genannt.  Andere Whiskies, wie Grain Whisky oder Irischer Whiskey können auch aus völlig ungemälzter Gerste oder sogar anderem Getreide hergestellt werden. Der Hopfen, wie er in nach dem deutschen Reinheitsgebot gebrauten Bieren vorkommt, fehlt jedoch komplett. Mit unserem deutschen Bier hat Whisky also nicht viel zu tun.

 

2. JE ÄLTER DESTO BESSER?

Nicht unbedingt. Das Alter ist nur einer von vielen Faktoren, die zum Geschmack des Whiskys beitragen. Weiteren Einfluss haben auch die Art der Hefe, die Destillationstechnik, die Umgebung der Lagerung, die Holzart, die Größe und Vorbelegung der Fässer, um nur einige zu nennen. Das Alter ist nicht alles, die harmonische Komposition macht's. Und deren Erfolg hängt ebenso vom Geschmack des Genießers ab.

 

3. SCHMECKEN SCOTCH WHISKIES ALLE TORFIG?

Nein, in nur etwa 5 Prozent aller in Schottland hergestellten Whiskysorten finden sich deutliche torfige Aromen. Allerdings haben diese wohl ihre lauteste Fangemeinde. Marken wie Ardbeg, Laphroaig und Lagavulin genießen Kultstatus und sind präsenter in der öffentlichen Wahrnehmung, daher erscheint ihr Anteil am Scotch-Angebot viel höher als es objektiv am Gesamtangebot orientiert der Fall ist.

 

4. JE DUNKLER DER WHISKY, DESTO ÄLTER UND STÄRKER IM GESCHMACK?

Nicht unbedingt. Einen Whisky sollte man nicht nach seiner Farbe beurteilen. Die Farbe hängt von den verwendeten Holzarten (Europäische / amerikanische Eiche oder anderes), der Frische des Holzfasses, der Vorbelegung (z.B. Bourbon oder Wein) ab. 

Nach Befüllung des Fasses mit dem frischen Destillat, dringt dieses in das Holz ein. Die Spirituose löst dabei einen Teil der Farbstoffe, die sich im Holz befinden, heraus. Diese Farbstoffe gehen in den zukünftigen Whisky über und färben ihn bräunlich oder, wenn Reste von Wein, Sherry oder Portwein vorhanden sind, rötlich ein. 

Lagerung

Auch der Zustand des Fasses ist für die Farbe entscheidend. Bei gleicher Lagerzeit sind die farblichen und geschmacklichen Ergebnisse hier recht unterschiedlich.

Neue, ausgebrannte Fässer liefern über einen kurzen Zeitraum ein tiefes Rotbraun aus dem Kernholz. Ex-Sherry-Fässer liefern primär aus dem Kernholz und von Restbeständen an Sherry häufig dunkleres Rotbraun als Ex-Bourbon-Fässer.

Ex-Bourbon-Fässer liefern hellere Farbe aus dem bereits "benutzten" Kernholz. 

Refill-Fässer, die bereits mehrmals zur Whisky-Reifung herangezogen wurden, geben jedes Mal weniger Farbe an das Destillat ab. Ein First Fill-Fass (Erste Befüllung) liefert in der Regel also einen dunkleren Whisky als ein Third-Fill-Fass (Dritte Befüllung).

Also aufpassen, die Farbe könnte etwas suggerieren, was aromatisch real nicht gegeben ist. Eine dunklere, warme Färbung wirkt bei Whisky natürlich älter und edler. Manchmal erzeugt auch das Gehirn aufgrund einer Farbe eine entsprechende Erwartung und die dazu passende Illusion. Auf diese Wirkung setzen vielleicht auch diejenigen Hersteller, die ihren Whisky noch mit Zuckerkulör leicht einfärben. Bei E150, Zuckerkulör / Zuckercouleur handelt es sich um eine schwarze Lebensmittelfarbe, die nach europäischer Gesetzgebung, somit auch in Deutschland, unbeschränkt in Lebensmitteln verwendet werden darf. Wie der Name schon sagt, werden als Zutat für E150 verschiedene karamellisierte Zuckersorten verwendet. Das Ergebnis schmeckt jedoch keineswegs süß, sondern sehr bitter. Jede Zugabe muß allerdings auf dem Etikett angegeben werden.

 

 Bulleit

5. REIFT WHISKY IN DER FLASCHE WEITER?

Nein, das tut er nicht. Die Reifungsvorgänge von Whisky und Wein unterscheiden sich. Im Wein wirken enthaltene Mikroorganismen (Hefezellen und Bakterien) und sorgen für die weitere Reifung, also einen Umwandlungsprozess, in der Flasche. Diese Mikroorganismen wurden bei der Whiskyherstellung jedoch "herausgebrannt". Beim "Reifungsprozess" bezüglich Whisky werden Farb- und Geschmacksstoffe von außen in den Whisky eingebracht und es wandern alkoholische Bestandteile des Whiskys aus. Hier handelt es sich um einen Austausch von Stoffen zwischen Umgebung und Inhalt. Das Fass, in dem sich der Whisky befindet, "atmet" und trägt so zur Reifung bei. Ist der Whisky aber in der Flasche verstaut, atmet und reift nichts mehr.

 

6. KOMMT SINGLE MALT AUS EINEM EINZIGEN FASS?

Nein, er stammt nur aus einer einzigen Brennerei. Das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass dieser Whisky nur aus einem einzigen Fass stammt. Abfüllungen aus einem Fass werden als Single Cask bezeichnet. 

Dem gegenüber bestehen Blended-Produkte aus einer Cuvée mehrerer Fässer, und eventuell auch verschiedener Sorten, um so den bestmöglichen gleichbleibenden Whisky zu komponieren und ihn reproduzierbar zu machen. Oftmals werden sehr hochwertige Whiskysorten miteinander vermischt. Der begriff wird jedoch wiederum unterschiedlich verwendet. Während in Schottland der „Blended Whisky“ eine Mischung aus Malz- und Getreidewhisky ist, verweist dies in den Vereinigten Staaten auf einen Verschnitt aus Bourbon, Roggen und neutralen Spirituosen.

„Blended“ Whisky ist nicht zwangsläufig von schlechter Qualität als „Single Malt“. Er macht bei Scotch sogar rund 90 % des verkauften Whiskys weltweit aus und war bis 1950 im Grunde das Whisky-Angebot des 20. Jahrhunderts.

 

7. WURDE DIE MINDESTLAGERUNG ZUR VERBESSERUNG DER QUALITÄT EINGEFÜHRT?

Nein, der Ursprung war eine behördliche Erziehungsmaßnahme. Anfang des 20. Jahrhundert haben es die Briten mit dem Saufen und seinen gesellschaftlichen Folgen wohl etwas übertrieben. Alle Verbote nützten nichts – so daß Premier David Lloyd George mit dem Immature Spirits Act von 1915 die alkoholischen Auswüchse eindämmen wollte.
Die neu vorgeschriebene Lagerzeit sollte die verfügbare Menge Whisky am Markt verringern. Und damit auch den allgemeinen Konsum. Als die Destillerien jedoch entdeckten, dass die Lagerung die Farbe und die Aromen des Whisky verbesserte, ließen sie ihn lieber länger lagern – und verkauften ihn dann teurer. So machte ein Politiker, der den Alkoholkonsum verknappen wollte, aus einem Alltagsgetränk ein edles Genussmittel.

 

8. IST SCOTCH WIRKLICH IMMER BESSER ALS BOURBON?

Dieses Vorurteil stammt vermutlich aus der Nachkriegszeit, als Bourbon mit den GIs zu uns kam. Sie bezogen ihn aus den PX-Stores in den Kasernen und versorgten damit auch die deutsche Zivilbevölkerung. Dass die Army jedoch für die Soldaten keine edlen Single-Barrel-Abfüllungen schickte, sollte klar sein. Für die Deutschen war dieser amerikanische Durchschnitts-Whiskey Neuland, Scotch Whisky dagegen war bekannt. Aus diesem Unterschied entsprang wohl das Urteil. Mittlerweile gibt es jedoch auch Edel-Amerikaner unter den Whiskeys auf dem deutschen Spirituosenmarkt, die es widerlegen.

 

9. STAMMT BOURBON WHISKEY IMMER AUS KENTUCKY?

Im »Bourbon Act« von 1964 ist nur festgelegt, dass Bourbon Whiskey aus den USA stammen muss. Die Bezeichnung »Kentucky Straight Bourbon« weißt nur darauf hin, dass dieser US-Bundesstaat das ursprüngliche Zentrum der Bourbon Produktion ist.

Die "Bluegrass-Staaten" wie Kentucky sind zwar mit 95 % eine der Hauptquellen des weltweiten Angebots für den Bourbon, aber längst nicht die einzigen. Bereits zur Zeit der amerikanischen Prohibition waren auch weitere Staaten wie zum Beispiel Virginia an der Bourbon-Produktion beteiligt.

 

10. GIBT ES IN AMERIKA NUR BOURBON?

"Bourbon" ist nur die Kurzform für ‚Kentucky Straight Bourbon Whiskey’. Diese Bezeichnung steht für die Herstellungart eines Whiskeys der in einem Brenndurchlauf zu mindestens 51% aus Mais hergestellt wird. Diese Herstellungsmethode geht auf das County Bourbon im US-Bundesstaat Kentucky zurück. Dieses County war bis zur Prohibition die Heimat der meisten Brennereien und stand somit Pate für den Namen desnach dieser Methode hergestellten Whiskeys. Auch wenn es heute dort keine einzige Destillerie mehr gibt, lebt das Vermächtnis des County Bourbon im Namen des Whiskeys weiter. Der bekannteste ‚richtige’ Bourbon hierzulande ist sicherlich Jim Beam.

Neben dem ‚Kentucky Straight Bourbon Whisky’ gibt es jedoch noch weitere Whiskeys aus den USA, die sich in ihrer Herstellungsart unterscheiden. Zum Beispiel den Tennessee Whiskey, den American oder den Pure Corn Whiskey. Jack Daniel's ist übrigens auch kein Bourbon, sondern ein Tennessee Whiskey. Die Bezeichnung "Tennessee Whiskey" ist also kein ein Werbegag, sondern Whisky einer weiteren Herstellungsart. Der neu destillierte Alkohol durchläuft hier vor der Lagerung ein Filtrationsverfahren durch Ahorn-Holzkohle. Dieses »charcoal mellowing« macht den Unterschied.

Tags: Fachwissen

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