Wissenwertes über die Geschichte des Finshing von Whisky, Rum und Edelbränden:
Ursprünglich ging das Umfüllen von Whisky in andere Fässer auf unabhängige Abfüller und Spirituosenhändler, wie z.B. Gordon & MacPhail, Signatory zurück. Diese bekamen ihre importierten Spirituosen, vor allem den damals beliebten Portwein und Sherry, in Fässern geliefert und füllten diese dann zum Verkauf selbst in Flaschen ab. Zunächst verwendeten sie die leeren Fässer, dann eher wahl- und ahnungslos, um darin Whisky zu lagern oder zu „blenden“. Mit der Zeit merkten sie natürlich, welche Wirkung diese Lagerung auf den Whisky hatte und begannen sie zu nutzen.
Wer war der Begründer des heutige Finishing von Whisky?
Erst in den 1990er Jahren wurde dieses Vorgehen als erstes von den Destillerien Glenmorangie und William Grant & Sons zu einem komplexen und zielgerichteten Verfahren, dem „Wood Management“ ausgebaut und im Marketing genutzt, in dem besondere „Finishes“ angeboten wurden, wie die „Sherrywood“ und „Portwood Finishes“ von Glenmorangie oder den "The Balvenie 12 Jahre Double Wood“. Heute gibt es zahlreiche Single Malt Whiskys, die in einem oder mehreren Fässern mit verschiedenen Vorleben nachreiften. Fast schon üblich ist das sogenannte „double cask“-Verfahren, bei dem der Whisky nach dem Bourbon-Fass in einem Sherry-Fass nachreift. Doch wird zunehmend mit „triple wood“ experimentiert, wobei die Nachreifung in zwei verschiedenen Fässern stattfindet. Die Sherry- und Portweinfässer sind dabei noch in der Mehrzahl, jedoch mit abnehmender Tendenz, da die Nachfrage nach diesen beiden Spirituosen nachlässt. Dafür finden sich mittlerweile auch Madeira- oder Sauternes-Fässer, in letzter Zeit auch Burgunder- oder Chardonnayfässer in den Lagern der Destillerien. Selbst ehemalige Rum-, Cognac- oder Calvadosfässer kommen als Exoten zum Einsatz. Trotzdem es nach den Scotch Whisky Regulations in der heute gültigen Fassung von 1999 festgehalten ist, dass Scotch Whisky eine in Schottland produzierte Spirituose sein muss, deren "Farbe, Aroma und Geschmack aus den verwendeten Rohmaterialien, der Produktionsmethode und der Reifung" stammen müssen und keinerlei weitere Zusätze erlaubt sind als Wasser und Zuckercouleur, was natürlich keine besonderen Hoffnungen auf Aromenvielfalt aufkommen lässt. Doch glücklicherweise gibt es keine Vorschriften bezüglich der zu verwendenden Fässer. So beschert das findige „Wood Management“ eine faszinierende Sortenvielfalt innerhalb eines einzigen Produktes.
Welche Destillate werden noch in Eichenfässern nachgereift?
Heute ist es bei hochweritgen Spirituosen häufig zu finden, dass sie in sorgäfltig ausgewählten Eichenfässern ein Finishing bekommen. So gibt es viele Rum Sorten in unserem Sortiment die in besonderen Fässern nachreiften. Ein tolles Beispiel hierfür ist der exquisite Dos Maderas PX 5 + 5 Jahre Rum, der ein 5-jähriges Finishing in edlen Pedro Ximenez Sherry Fässern erhielt.
Wie kann man Whisky Finisihing LIVE erleben?
Um einemal eindrucksvoll zu erleben was die Reifung in unterschiedlichen Fassarten bewirkt, empfehlen wir Ihnen das Glenmorangie Taster Pack. Darin finden Sie den Glenmorangie 10 Jahre, der zu 100% in Ex-Bourbon Fässern reifte. Die 3 anderen Abfüllungen greifen auf den selben Grundwhisky zurück, reifen jedoch dann für weitere 2 Jahre in Port Wein Fässern, Sauternes Cask Fässern (Süßwein) und Oloroso Sherry Fässern.
