Bowmore

Bowmore Scotch Whisky - The Queen's Choice

Bowmore hat sich den Besuch von Königin Elisabeth II. im Jahr 1980 redlich verdient. Er war The Queen’s Choice, sozusagen. Dieser Islay Scotch Whisky, der 1779 als erster Islay Scotch Whisky seine Brennlizenz erhielt, ist eben ein echter alter Schotte.

So wie der Bowmore zehn Jahre Dark Intense, obwohl er natürlich viel jünger ist. Leise Stimmen flüstern, dass Bowmore bereits einhundert Jahre zuvor gebrannt wurde. Aber die Zeit ist eben relativ…

Die Geschichte von Bowmore Islay Scotch Whisky

Wie die meisten schottischen Whiskys hat auch Bowmore Islay Scotch Whisky eine lange Tradition. Bowmore hatte nach seiner Gründung eine wechselvolle Geschichte. Mehrere Besitzer prägten das Werden der Brennerei.

David Simson gründete die Destillerie offiziell im Jahr 1779. Sie war damit erster Whiskyhersteller der Insel Islay. Ihre Lizenzierung erhielt Bowmore aber erst im Jahr 1824, nachdem die britische Krone ein Jahr zuvor erkannt hatte, dass der Kampf gegen die Schwarzbrennerei von Whisky nicht erfolgreich sein konnte.

58 Jahre lang blieb das Geschäft in den Händen der Simsons, bis die Söhne es an William und James Mutter abgaben. Sie modernisierten die Brennerei, kauften ein eigenes Dampfschiff und brachten Bowmore über Hindernisse wie die amerikanische Prohibition. Der amerikanische Kontinent war zuvor ein wichtiger Exportpartner und schlug mit seiner politischen Methode der Bekämpfung des Alkoholismus einen tiefen Graben in den Absatz der Brennerei.

Als Joseph Robert Holmes 1925 die Destillerie übernahm, gab er Bowmore seinen heute bekannten Namen. Bowmore kommt aus dem Gälischen oder Nordischen und leitet sich von den schwarzen Steinen, die um die Insel liegen, ab. Eigentümer war die Bowmore Distillery Ltd.. Dann kam der 2. Weltkrieg und auf Grund ihrer strategisch günstigen Lage diente die Brennerei bis zum Ende des Krieges als Stützpunkt für Flugboote. Diese luft- und wassertauglichen Maschinen wurden zur Küsten- und Seeüberwachung, U-Bootabwehr und später als Rosinenbomber auf der Havel eingesetzt.

Ob die Königin deswegen Bowmore als erste Brennerei besuchte? Schließlich war Prinz Philip ein hochrangiger Marineoffizier. Dass auch Whisky Geschichte schreiben kann, zeigt ein schmackhafter Bote von Bowmore: Zum Beispiel der Bowmore 30 Jahre Limited Edition.

Ab 1950 führten William Grigor & Sons Ltd. die Geschäfte, leider erfolglos, weswegen Bowmore 1963 in die Hände von der Stanley P. Morrison Ltd. gelangte. 1994 fand der bislang letzte Besitzerwechsel statt. Seither ist der Schotte ein halber Japaner, da die Suntory Gruppe unter japanischer Hoheit geführt wird.

Bowmore auf Islay

Am Ufer von Loch Indaal stehen die blütenweißen Gebäude der Destillerie Bowmore, wo der berühmte Islay Scotch Whisky gebrannt wird. Das Hochplateau mit sumpfigem Untergrund ist nicht besonders fruchtbar, aber die Nähe zum Atlantischen Ozean bietet perfekte Voraussetzungen für die Geschmacksnuancen des berühmten Islay Whisky. Auch ohne eine Vorliebe für Whisky ist ein Besuch der Insel Islay auf jeden Fall empfehlenswert.

Ihre reichhaltige Flora und Fauna macht sie einzigartig, auch für wandernde Besucher. Das Städtchen Bowmore ist die Hauptstadt von Islay und bietet rund 3300 Einwohnern ein Zuhause. Liebhaber von Märchen und Mythen werden hier auf ihre Kosten kommen, so beispielsweise am Ende der Main Street.

Die Killarow Parish Church hat ihre runde Bauform aus ganz eigenen Gründen: Der Teufel sollte keine Ecken finden, in denen er sich verstecken könnte. Schauen Sie selbst, ob diese Methode funktioniert.

Die Japaner und der Whisky aus Schottland

Da viele Europäer sich nicht vorstellen können, wie Japaner eine Vorliebe zum Whisky entwickeln konnten, sei an dieser Stelle noch eine kurze Erklärung angebracht. Es gibt in Japan zwei Inseln, die sich nicht für den hauptsächlichen Anbau des landwirtschaftlichen Haupterzeugnisses Reis eignen: Das nördliche Hokkaido und die Insel Honshu. Hier baute man deswegen bereits traditionell Gerste und Weizen an. Nach der geschichtsträchtigen Meiji-Restauration avancierte Japan zu einer imperialen Großmacht und bereits 1870 begann man mit dem Brennen von Whisky.

Aber erst 1918, als Masataka Taketsuru sich auf den Weg nach Schottland machte, um Chemie zu studieren, begann die Liaison zwischen Scotch Whisky und Japan Fahrt aufzunehmen. Taketsuru liebte nicht nur die schottische raue Landschaft, sondern auch eine wunderschöne und intelligente schottische Frau, heiratete sie und begann mit einer Ausbildung bei der Hazelburn-Brennerei. Aus diesem romantischen Anlass entstand Suntory. Wir haben hier ein Beispiel für ausgesprochen erfolgreiche kulturelle Aneignung. Entdecken Sie auch japanischen Whisky bei uns im Vodka Haus.

Was man bei Bowmore über das Whisky Brennen lernen kann

Am besten lernt man natürlich bei den Meistern selbst. Deswegen empfiehlt sich an dieser Stelle natürlich ein geführter Rundgang durch die Destillerie. Ein paar Informationen bekommen Sie aber jetzt sofort von uns.

Bowmore verfügt noch über seine eigene Mälzerei. Hier wird die Gerste zunächst 27 Stunden in frisches Wasser aus dem Loch Laggan eingelegt, bevor sie im Trocknungsprozess alle vier Stunden mit Holzschaufeln gewendet wird. Dieser Prozess dauert sieben Tage. Und was in sieben Tagen alles passieren kann! Eine ganze Schöpfung, wie wir wissen. Auch der Scotch Whisky wird in diesen sieben Tagen erschaffen. Das entschlüpfte Grünmalz wird jetzt aus der Trockenscheune in die Darre befördert. Hier erhält Bowmore sein rauchiges Aroma, wie es im Bowmore 26 Jahre French Oak wunderbar zu schmecken ist.

Torf aus dem Süden von Islay wird verbrannt und so wird das Gerstenmalz mit dem typischen Islayrauch versetzt. Dieser Vorgang beansprucht weitere 42 Stunden. Danach wird das Getreide in einer Mühle gemahlen. Weiter geht es im Sudhaus, wo das Malz eingemaischt wird. Die Kupferkessel werden bereits seit achtzig Jahren benutzt! Insgesamt benötigt dieser Vorgang drei Durchläufe. Das Gemisch muss nun sechs Stunden abkühlen.

Im Gärraum wird anschließend der Gärbottich aus Douglasienholz gefüllt und mit zuckriger Würze versetzt. Schon wieder heißt es: Geduld! Denn jetzt beginnt der Prozess der Gärung. Nun kommt der Teil, der Bowmore zu Bowmore werden lässt: Die Destillation.

Die Kupferblasen von Bowmore beginnen mit ihrer Arbeit und insgesamt werden im Brandtresor drei Flüssigkeiten gesammelt: Vorlauf, Hauptbrand und Nachlauf. Für den Scotch wird aber nur der Hauptbrand verwendet, er muss mindestens acht Jahre reifen.

Bowmore folgt hier seinem Motto, dass nur der gemächliche Reifungsprozess ein guter Reifungsprozess ist.